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Entlassungswelle bei Amazon – Kürzung der Personalabteilung?

29.10.2025
4min

Stellenabbau bei Amazon? – So bereiten sich Mitarbeitende jetzt am besten vor

Laut einem Bericht des IT-Portals Golem vom 15.10.2025 bereitet Amazon wohl einen Stellenabbau im Bereich Human Resources (HR) vor. Wie weit die möglichen Pläne bereits gereift sind, sei unklar, heißt es dort. Tätigkeiten in der Personalverwaltung sollen perspektivisch demnach aber verstärkt durch künstliche Intelligenz (KI) ersetzt werden. Fachanwalt für Arbeitsrecht Alexander Bredereck sagt, was betroffene Mitarbeitende jetzt tun sollten, um ihre Position zu stärken und im Zweifel eine hohe Abfindung zu sichern.

KI ersetzt Routinen – doch nicht alles

Viele Tätigkeiten in HR lassen sich heute bereits digitalisieren: Urlaubsanträge bearbeiten, Schichtplanung, Krankmeldungen erfassen oder Unterlagen prüfen. Hier kann KI künftig schneller, kostengünstiger und zuverlässiger arbeiten. Gleichzeitig wird Human Resources immer einen persönlichen Anteil haben – vergleichbar mit Pflege oder Medizin: Wo Menschen betreut werden, bleibt menschliche Arbeitskraft notwendig. Dennoch: Unternehmen wie Amazon agieren regelmäßig als technologische Vorreiter. Was dort erprobt wird, erreicht früher oder später oft auch andere Branchen.

HR-Beschäftigte sollten daher zuerst prüfen, welche Aufgaben sie ausüben und ob diese grundsätzlich automatisierbar sind. Wer dort überwiegend Routinetätigkeiten ausführt, könnte besonders gefährdet sein.

Fehlerhafte Kündigungen = starke Verhandlungsposition

Selbst wenn ein Stellenabbau ansteht, gilt: Nicht alle verlieren ihren Job. Und: Auch, und mitunter besonders, internationale Unternehmen verfahren nicht immer arbeitsrechtskonform. Für Betroffene kann das mitunter vorteilhaft sein. Denn jeder Fehler erhöht den Druck auf den Arbeitgeber, sich mit Beschäftigten auf eine Abfindung zu einigen.

Wer mögliche Entlassungen in seinem Arbeitsbereich kommen sieht, sollte frühzeitig kalkulieren, wie viel der eigene Kündigungsschutz „wert“ ist. Dafür eignet sich der spezielle Abfindungsrechner von Fachanwalt Bredereck, zu finden auf dieser Website, kombiniert mit seinen YouTube-Videos zu Abfindungshöhen in bestimmten Branchen oder Bereichen wie HR, und auch speziell zu US-amerikanischen Unternehmen.

Rechtsschutzversicherung prüfen – sofort

Wichtigster Sofort-Tipp:
Prüfen Sie, ob Sie eine Rechtsschutzversicherung mit Arbeitsrechtsschutz haben. Fehlt sie, sollte man sie abschließen. Glauben Sie, mitversichert zu sein (beispielsweise über Familienangehörige), sollten Sie dies genau überprüfen. Auch die Beiträge müssen stimmen. Eine Rechtsschutzversicherung im Arbeitsrecht übernimmt regelmäßig die Kosten für Kündigungsschutzprozesse. Neben den finanziellen Vorteilen führt dies auch zu einer verbesserten Verhandlungsposition, und damit oft auch zu einer höheren Abfindung.

Kündigungsschutz gezielt stärken

Wer die Möglichkeit hat, kann seine Position zusätzlich absichern:

  • Durch eine Betriebsratstätigkeit: sie bietet besonderen Kündigungsschutz
  • Durch eine festgestellte Schwerbehinderung beziehungsweise Gleichstellung:
    • ab einem GdB 50 gilt ein voller Schutz
    • bei einem GdB 30–40 → Gleichstellungsantrag stellen
    • gegebenenfalls einen Verschlimmerungsantrag prüfen

Die Schwerbehindertenvertretung oder der Betriebsrat können weitere Hinweise geben. Allerdings sollte man bedenken, dass nicht jeder Betriebsrat stets zuverlässig arbeitnehmerorientiert handelt.

Vorsicht bei Umstrukturierungen

Werden neue Abteilungen, Aufgabenverschiebungen oder Versetzungen geplant, kann dies bei einigen Arbeitgebern bereits eine Vorbereitungshandlung für spätere Kündigungen sein. Hier sollte man sich frühzeitig anwaltlich beraten lassen, um mögliche Nachteile zu vermeiden.

Krankheit, Verhalten, Fehler – Risiken minimieren

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit vielen Fehlzeiten sollten prüfen, ob diese bereits ein Risiko für eine krankheitsbedingte Kündigung darstellen.

Ebenso gilt: keinesfalls Arbeitszeiten manipulieren oder private Tätigkeiten am Arbeitsplatz erledigen. Dies könnte dem Arbeitgeber Argumente für eine verhaltensbedingte Kündigung liefern.

Auf das eigene Mindset achten und professionell handeln

Ein Kündigungsszenario ist meist emotional belastend – für Unternehmen jedoch betriebliche Routine. Arbeitnehmer sollten sich bewusst machen, dass der Arbeitgeber sachlich handelt. Wer selbst sachlich bleibt und strategisch vorgeht, erzielt regelmäßig bessere Ergebnisse.

Wann sollte man sofort zum Anwalt?

  • Beim Zugang einer Kündigung
  • Bei Erhalt eines Aufhebungsvertrags
  • Bei einer Anhörung zu Pflichtverletzungen

In diesen Fällen sollte man am besten noch am selben Tag einen auf Kündigungsschutz und Abfindung spezialisierten Anwalt oder Fachanwalt für Arbeitsrecht kontaktieren. Viele Kanzleien – auch die von Fachanwalt Bredereck – bieten hierzu ein kostenloses telefonisches Erstgespräch an.

Wer spürt, dass „etwas im Busch ist“ – etwa plötzliche Abmahnungen, Aufgabenverlagerungen oder auffälliges Verhalten von Vorgesetzten – sollte ebenfalls nicht abwarten.

Zusammengefasst:

Mitarbeitende in Personalabteilungen – insbesondere bei Amazon – sollten Berichte über bevorstehende Jobkürzungen ernst nehmen und sich frühzeitig vorbereiten. Wer

✅ seinen Kündigungsschutz kennt,
✅ seine Rechtsschutzversicherung prüft,
✅ seine Position durch Gleichstellung/Betriebsrat stärkt
✅ und rechtzeitig anwaltliche Unterstützung sucht,

verbessert seine Chancen auf eine starke Verhandlungsposition und eine hohe Abfindung deutlich.