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Vom blöden Job zur Abfindung – So geht’s!

21.05.2025
6min

Raus aus dem Hamsterrad: Wie Sie Stress im Job in eine Abfindung verwandeln können

Fühlen Sie sich bei der Arbeit völlig überlastet, gestresst und an der Grenze Ihrer Belastbarkeit? Schaffen Sie Ihre Aufgaben kaum noch, fürchten vielleicht sogar eine Kündigung und wollen einfach nur noch weg? Wenn Ihnen diese Situation bekannt vorkommt, sind Sie nicht allein. Doch was, wenn Sie diesen ganzen Frust nicht nur hinter sich lassen, sondern daraus sogar finanzielles Kapital schlagen könnten? Klingt zu gut, um wahr zu sein? Dieser Beitrag zeigt Ihnen, wie Sie aus einer scheinbar ausweglosen Jobsituation eine faire Abfindung erzielen können.

Viele Arbeitnehmer:innen verharren in unliebsamen Jobs aus Angst vor finanziellen Nachteilen oder der Ungewissheit eines neuen Arbeitgebers. Doch es gibt Wege, das Ruder selbst in die Hand zu nehmen. Heute beleuchten wir eine konkrete Strategie: Wie Sie es schaffen, den täglichen Stress, die schlechte Energie und vielleicht sogar den schwierigen Chef (ja, auch den narzisstischen oder psychotischen) hinter sich zu lassen – und das mit einer möglichst attraktiven Abfindung.

Das Ziel: Nicht nur weg, sondern weg mit Geld!

Vergessen Sie für einen Moment die klassische Kündigung oder den oft vom Arbeitgeber initiierten Aufhebungsvertrag. Hier geht es darum, wie Sie aktiv werden können, um eine unerträgliche Arbeitssituation zu beenden und dabei finanziell profitieren.

Die Ausgangslage: „Ich will weg, aber mit Abfindung!“

Bevor Sie irgendwelche Schritte unternehmen, ist eine ehrliche Selbsteinschätzung entscheidend. Sind Sie an dem Punkt, an dem Sie sagen: „Wenn die Summe stimmt, dann gehe ich“? Diese innere Klarheit ist die Grundvoraussetzung.

Viele Arbeitnehmer:innen, die in dieser Lage bei Arbeitsrechtlern anrufen, fokussieren sich darauf, was der Arbeitgeber alles falsch macht. Doch endlose Streitigkeiten vor Gericht führen selten zu einer Verbesserung der Situation – im Gegenteil, sie können eskalieren und gefährlich werden. Es ist oft unprofessionell, direkt gegen jede Kleinigkeit vorzugehen.

Die entscheidende Frage ist: Will ich wirklich bleiben oder will ich eigentlich weg? Die Antwort „Ich will bleiben, weil ich das Geld brauche“ ist oft ein Trugschluss. Mit der richtigen Strategie lässt sich oft mehr Geld erzielen (Abfindung plus ein oft höheres Gehalt beim neuen, besseren Arbeitgeber), als wenn man im alten Trott verharrt.

Der strategische Hebel: So setzen Sie den Arbeitgeber unter Druck

Um eine Abfindung zu erzielen, ohne dass bereits eine Kündigung oder ein Aufhebungsvertragsangebot vorliegt, benötigen wir einen „Anknüpfungspunkt“. Das bedeutet, wir brauchen etwas Greifbares, um den Arbeitgeber rechtlich anzugehen. Beispiele hierfür sind:

  • Mobbing: Auch wenn noch kein detailliertes Mobbing-Tagebuch existiert, können klare Mobbingsituationen als Grundlage dienen.
  • Schikanöse Arbeitsaufträge: Wenn der Arbeitgeber Sie gezielt mit unsinnigen oder unangemessenen Aufgaben drangsaliert.
  • Totale Überlastung: Eine nachweisbare und andauernde Überlastung kann Anlass für eine (anwaltliche) Überlastungsanzeige sein.
  • Arbeitsvertragsverstöße: Wenn der Arbeitgeber Sie mit Aufgaben betraut, die nicht Ihrem Arbeitsvertrag entsprechen oder für die Sie nicht zuständig sind.
  • Ausstehende Zahlungen: Nicht gezahlte Überstundenvergütungen, Urlaubsgeld, Prämien oder andere finanzielle Ansprüche.

Ein spezialisierter Anwalt kann solche Verstöße des Arbeitgebers als Ausgangspunkt nutzen.

Der Ablauf: Vom Anschreiben zur möglichen Abfindung

  1. Anwaltliches Schreiben: Der Anwalt kontaktiert den Arbeitgeber, schildert die Missstände (z.B. Vertragsverstöße, Überlastung) und setzt eine Frist, um diese abzustellen oder bestimmte Leistungen zu erbringen (z.B. Zahlungen).
  2. Die Reaktion des Arbeitgebers: Oftmals sind Arbeitgeber genervt, wenn sie mit solchen Forderungen und der Einschaltung eines Anwalts konfrontiert werden. Insbesondere bestimmte Persönlichkeitstypen (z.B. narzisstische Vorgesetzte) reagieren empfindlich auf juristischen Gegenwind.
  3. Klage vor dem Arbeitsgericht: Kommt der Arbeitgeber den Forderungen nicht nach, kann Klage eingereicht werden.
  4. Das Ziel im Hintergrund: Auch wenn die Klage vordergründig auf die Abstellung der Missstände zielt, geht es im Hintergrund darum, den Arbeitgeber an den Punkt zu bringen, an dem er Sie loswerden möchte.
  5. Die Rolle des Richters: Vor dem Arbeitsgericht wird auch der Richter oft auf eine gütliche Einigung drängen, um den Streit beizulegen. Die Frage nach einer Abfindung steht dann schnell im Raum.
  6. Der Abfindungspoker: Nun beginnt die eigentliche Verhandlung über die Höhe der Abfindung.

Wann funktioniert diese Strategie am besten – und wann weniger?

Ehrlicherweise muss gesagt werden, dass dieser Weg nicht für jeden gleichermaßen erfolgversprechend ist.

  • Bessere Chancen bei höherem Einkommen: Wenn Sie beispielsweise 5.000 €, 10.000 € oder 15.000 € verdienen, ist die Situation für den Arbeitgeber anders. Er zahlt viel Geld und erwartet entsprechende Leistung. Ein demotivierter Mitarbeiter, der zudem einen Anwalt eingeschaltet hat, signalisiert, dass diese Leistung nicht mehr voll erbracht wird. Für den Arbeitgeber kann es dann wirtschaftlich sinnvoller sein, sich zu trennen und eine Abfindung zu zahlen.
  • Schwieriger bei niedrigerem Einkommen und in bestimmten Branchen: In Berufen mit geringerem Verdienst (z.B. Pflegekräfte für 3.000 €) oder in Branchen, in denen Arbeitgeber seltener Abfindungen zahlen, ist der Druck auf den Arbeitgeber geringer. Hier kann es vorkommen, dass der Arbeitgeber die Situation „aussitzen“ will.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Anwaltskanzleien, die auf dieses Vorgehen spezialisiert sind, Fälle ablehnen können, wenn die Erfolgsaussichten als zu gering eingeschätzt werden – nicht aus Desinteresse, sondern weil das Vorgehen für den Mandanten dann nicht zielführend wäre.

Nehmen Sie Ihre Zukunft in die Hand!

Wenn Sie sich in einer untragbaren Jobsituation befinden, müssen Sie nicht tatenlos zusehen. Die beschriebene Strategie ist ein Weg, aktiv eine Veränderung herbeizuführen und dabei möglicherweise eine faire finanzielle Entschädigung zu erhalten.

Was Sie jetzt tun können:

  • Einschätzung der Situation: Prüfen Sie ehrlich, ob Sie bereit sind zu gehen, wenn die finanzielle Kompensation stimmt.
  • Informieren Sie sich: Nutzen Sie Ressourcen wie Abfindungsrechner, um eine erste Einschätzung möglicher Summen zu erhalten.
  • Suchen Sie Anknüpfungspunkte: Gibt es klare Verstöße oder Missstände seitens Ihres Arbeitgebers?
  • Lassen Sie sich beraten: Ein unverbindliches Gespräch mit einem auf Arbeitsrecht spezialisierten Anwalt kann Klarheit bringen, ob dieser Weg für Sie gangbar ist. Viele Kanzleien bieten kostenlose Erstberatungen an.

Warten Sie nicht, bis das Leid unerträglich wird oder der Arbeitgeber von sich aus handelt. Ergreifen Sie die Initiative!